Handpan Schule des Lebens

â–»Nimm Sacateca, er ist ein Wissender, und seine Vorliebe ist das Tanzen. Also tanzt er und weiß.â—„
â–»Ist die Vorliebe eines Wissenden also das, was er tut, um zu wissen?â—„
â–»Ja, das ist richtig.â—„
â–»Aber wie kann das Tanzen Sacateca zum Wissen verhelfen?â—„
â–»Man könnte sagen, Sacateca tanzt mit allem, was er hat.â—„
â–»Tanzt er so, wie ich tanze? Ich meine, wie man eben so tanzt?â—„
â–»Sagen wir lieber, er tanzt so, wie ich sehe, aber nicht so, wie du vielleicht tanzt.â—„
â–»Aber sieht er auch so, wie du siehst?â—„
â–»Ja, aber außerdem tanzt er.â—„
Carlos Castaneda - Eine andere Wirklichkeit, Neue Gespräche mit Don juan
Ein neuer Anfang.
Ich könnte von Vorne anfangen, bei meiner Geburt 1995. Aber ich springe etwas weiter, und erzähle dir von mir heute. Wie uns alle, hat mich eine Kindheit und Jugend geprägt, die mir mit den Aufgaben die Sie mir stellt, einen Weg der Veränderung geschenkt hat, der mir heute große Freude bereitet. Das war natürlich nicht immer so, aber Leid ist unser Lehrer.
Weil ich diesem Lehrer tief in die Augen sehe, traue ich es mir zu, dich auf deinem Weg der Entfaltung zu begleiten. Ich denke und fühle, es braucht vor allem eine umfassende Demut vor dem Schicksal des Einzelnen, um das Potenzial der Entfaltung darin zu erkennen und manchmal wie der Löwenzahn ein Gegenüber zu sein, das dieses Potenzial für den Anderen hält.
​
"Ich habe mein Lächeln verloren,
aber keine Sorge.
Der Löwenzahn hat es."
*Thich Nhat Hanh - Ich pflanze ein Lächeln
Meine Schulzeit hat mich eines gelehrt:
Ich sei nicht gut genug.
Und das durch Menschen, die keinerlei Zeit aufgewandt haben, um mich nach den Grundwerten der Menschlichkeit zu betrachten.
Stattdessen gab es ein System, eine Schablone – eine starre Matrix.
Und wer sich in dieser nicht vollkommen aufgegeben und eingefügt hat, der war "nicht gut genug", um Teil des sozialen Gefüges bleiben zu dürfen.
Der war nicht gut genug, um sich eine Zukunft in Freude, Fülle und Erfolg ausmalen zu dürfen.
Solche Menschen wurden aussortiert.
Ausgeschlossen.
​
„Nur wer folgt, darf überleben.“
Ganz nach dem preußischen Kriegsrecht:
Fahnenflüchtige werden erschossen.
Aus dieser Zeit stammt nämlich auch unser Schulsystem –
errichtet, um gute Gefolgschaft zu erziehen.
​
All die Entwürdigungen und Herabsetzungen, die ich erleben musste, haben in mir etwas zum Glühen gebracht:
eine brennende Sehnsucht, die wahren Fragen des Lebens zu erforschen –
die Fragen meiner Seele.
So begann meine eigentliche Reise:
mein echtes Lernen –
mein Lernen zu lernen.
Denn ohne wahrhaftige Fragestellung, ohne intrinsischen Antrieb, ohne Forschergeist und „Beginner’s Mind“ ist Lernen nur sinnlose Reizaufnahme.
„Fressen und Kotzen“ – mehr nicht.
Heute weiß ich:
Jede neue Bewegung, die ich auf der Handpan lerne, entsteht aus einer inneren Bewegung –
aus einer Regung meines Herzens.
Kein Warten mehr auf bessere Tage,
kein stumpfes Üben ohne Seele.
Jede Geste, jeder Klang wird zur Begegnung mit mir selbst.
Mit jedem Ton komme ich mir näher –
in Richtung meines echten, lebendigen Ausdrucks.
​
Es reicht. Schluss mit Anpassung und Unterdrückung.
Es ist Zeit für Freiheit. Für Wahrheit. Für Selbstsein.
Meine Schulzeit und mein erwachendes Bewusstsein für ein neues Lernen
Warum.
Und warum Kunst ?
Ich las von dir in einer Prophezeiung
ins Buch meiner Seele geschrieben
dich zu finden, dich zu lieben
​
Jede Kraft, jede Energie, braucht ein Medium, um kanalisiert zu werden. Die Kräfte des Herzens und der Liebe sind mir die wertvollsten zu teilen. Eines Tages, es muss mitten in meiner Jugend gewesen sein, wurde mir deutlich, dass ich für meinen Lebensweg ein Mittel bräuchte, das mir die größt mögliche Freiheit und Deutlichkeit schenkte, mein Wesen zu verkörpern. Zu diesem Zeitpunkt wählte ich mir die Musik. Ich hatte bereits viele Jahre Schlagzeugunterricht bei Thomas Wühr genommen, aber bisher kaum begriffen wie sehr mich die Rhythmen und Klänge einnahmen. Und es sollte noch länger dauern ...
Bewusst erzählen über meine erwachte Liebe zum Klang kann ich erst seit dem Beginn meines Studiums, in Hamburg 2018. Ich schrieb mich für "Expressive Arts in Social Transformation" an der Medical School Hamburg ein und ahnte kaum was auf mich zukam. Eine nahezu völlige Loslösung von meinen Selbstzweifeln in Bezug auf meinen Selbstausdruck. Rate mal, was dann noch bleibt ? Du, deine Seele und dein Weg. Seit dem gehe ich.
​
dich zu finden, dich zu lieben
in meinem Herzen
​